Methodenlehre
In der Methodenlehre bieten wir Lehrveranstaltungen (vorwiegend zu quantitativen, aber auch qualitativen) statistischen Verfahren in der Psychologie an:
Sowohl grundständig im BSc-Studium (Statistik I & II, Forschungsmethoden und div. Forschungspraktika), als auch fortgeschritten und spezialisiert im MSc-Studium (Multivariate Verfahren, Spezialseminare).
Das Ziel besteht darin, wichtige Kentnisse und Fertigkeiten, die für Psycholog:innen in der Praxis von Bedeutung sind (und entsprechend nachgefragt werden), überblicksartig zu vermitteln und Absolvent:innen dazu befähigen, sich, auf den im BSc- & MSc-Studium vermittelten Inhalten aufbauend, neue Inhalte und relevante methodische Kompetenzen erarbeiten zu können.


Psychologische Diagnostik
In der Psychologischen Diagnostik geht es um ähnliche Ziele.
Aufbauend auf den grundständigen Inhalten im BSc-Studium (Überblick über Testtheorie und zentrale Bereiche der Psychologischen Diagnostik) soll eine fachlich fundierte und kritische Einstellung zu unterschiedlichsten Arten psychologischer Messverfahren erworben werden.
Im MSc-Studium folgt dann die Anwendungsseite der Psychologischen Diagnostik (Testkonstruktion, genaue Kenntnis und Anwendung psychologischer Test- und Messverfahren) sowie, als Alleinstellungsmerkmal der Grazer Ausbildung in Testkonstruktion und Psychologischer Diagnostik, die Vermittlung von Spezialkenntnissen zu innovativen Methoden in der Testkonstruktion und Psychologischen Diagnostik.
Forschungsgebiete
Dementsprechend innovativ sind die Forschungsgebiete in unserem Arbeitsbereich gestaltet.
Sie reichen von der Anwendung und Weiterentwicklung moderner Auswertemethoden (z.B. Item Response Theory IRT, komplexe mutlivariate Verfahren) über moderne Vorgabemethoden (z.B. Computerisiertes Adaptives Testen CAT) bis zu modernen Testkonstruktionsmethoden (Automatische Aufgabenkonstruktion AIG, Verwendung und Modifikation generativer AI für psychologisch-diagnostische Zwecke etc.).
Unser Arbeitsbereich hat eine starke Anbindung an die Praxis, in der unsere Forschungsergebnisse zum Teil bereits aktiv angewandt werden (z.B. im Aufnahmeverfahren der Medizinischen Universitäten in Österreich MedAT; in Talentzentren, z.B. TA.C der WKO Steiermark, TA.C der HK Bozen etc.).


BSc-, MSc- und PhD-Arbeiten
In Anlehnung an diese Forschungsschwerpunkte gestalten sich die Themen für BSc-, MSc- und PhD-Arbeiten.
Erwünscht ist ein Interesse an psychologisch-diagnostischen oder/und angewandt-methodischen Fragestellungen.
Zusätzlich werden jedoch in Absprache gerne auch Themenvorschläge unserer Studierenden zur Betreuung übernommen, da unser Arbeitsbereich im Grunde jedes Thema betreuen kann, in dem methodische Aspekte eine wesentliche Rolle spielen.
Nehmen Sie diesbezüglich einfach Kontakt zum gewünschten Erstbetreuer (Prof. Arendasy, Prof. Freudenthaler) auf!
NEUIGKEITEN - Vater des Medizin-Aufnahmetests: "Auch im Studium ist viel Sitzfleisch vonnöten"
Der Psychologe Martin Arendasy hält den Test für "fair und aussagekräftig", teure Vorbereitungskurse seien nicht nötig. Eine stärkere Gewichtung sozialer Kompetenzen lehnt er ab.
Am Freitag steigt wieder der berüchtigte "Med-AT", der große jährliche Aufnahmetest für das staatliche Medizinstudium in Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Knapp 16.000 Bewerberinnen und Bewerber gibt es heuer für österreichweit 1900 Plätze, auf einen Platz kommen somit rund acht Interessierte.
Niemand kennt den Test so gut wie Martin Arendasy. Der Psychologieprofessor der Uni Graz hat den Med-AT vor mehr als einem Jahrzehnt federführend entwickelt und begleitet ihn mit seinem Team bis heute.
Martin Arendasy (63) ist Professor für Psychologie an der Universität Graz, sein Spezialgebiet sind psychologische Messverfahren. Seit Anbeginn 2013 ist er maßgeblich an der Konzeption, Erstellung und wissenschaftlichen Evaluierung des Medizin-Aufnahmetests (Med-AT) für die öffentlichen Med-Unis in Österreich beteiligt. Seine Forschungsarbeiten zum Med-AT, die im Interview zitiert werden, sind hier gelistet.
Interview mit Theo Anders, DerStandard (04.07.2025)


Wieder großer Andrang bei Medizin-Aufnahmetest
Tausende bewerben sich wieder um einen Medizin-Studienplatz
Fast 12.400 Personen haben am Freitag am Aufnahmetest für das Medizinstudium teilgenommen. Sie bewarben sich dabei um einen von 1.900 Studienplätzen an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz bzw. an der Medizin-Fakultät der Uni Linz. Abgeraten wurde von teuren Vorbereitungskursen. Diese würden die Chancen auf einen Studienplatz nicht verbessern, betonte etwa die Vizerektorin für Lehre der Medizin-Uni Wien, Anita Rieder.
Ursprünglich hatten sich 15.668 Personen zum österreichweit einheitlichen rund achtstündigen schriftlichen Prüfung angemeldet, wie in früheren Jahren haben damit rund 80 Prozent tatsächlich am Test teilgenommen. Beim sogenannten MedAT werden vor allem Wissen aus medizinrelevanten Fächern (v.a. Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) und kognitive Fähigkeiten (u.a. Merkfähigkeit, Implikationen erkennen) abgefragt. Zehn Prozent des Ergebnisses hängen vom Testteil Textverständnis ab, ebenso viel vom Teil Emotionen erkennen und soziales Entscheiden.
(Südtirol News, Freitag, 04. Juli 2025, von: apa)
Eine steirische Erfolgsgeschichte wird international: Talentcenter Bozen eröffnet
Das neue Talentcenter der Handelskammer Bozen (Südtirol) wurde am 17. November offiziell eröffnet.
Mit dabei: WKO-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und jede Menge weiß-grünes Know-how.
Denn das Talentcenter in Bozen wurde im Rahmen einer umfassenden Kooperation nach steirischem Vorbild errichtet.
21. November 2023

NEUIGKEITEN - Volltext
Der Psychologe Martin Arendasy hält den Test für "fair und aussagekräftig", teure Vorbereitungskurse seien nicht nötig. Eine stärkere Gewichtung sozialer Kompetenzen lehnt er ab
Interview mit Theo Anders
4. Juli 2025, 07:00 DerStandard
Am Freitag steigt wieder der berüchtigte "Med-AT", der große jährliche Aufnahmetest für das staatliche Medizinstudium in Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Knapp 16.000 Bewerberinnen und Bewerber gibt es heuer für österreichweit 1900 Plätze, auf einen Platz kommen somit rund acht Interessierte.
Niemand kennt den Test so gut wie Martin Arendasy. Der Psychologieprofessor der Uni Graz hat den Med-AT vor mehr als einem Jahrzehnt federführend entwickelt und begleitet ihn mit seinem Team bis heute.
STANDARD: Würden diejenigen, die den Aufnahmetest nicht schaffen, schlechtere Ärzte werden als jene Personen, die ihn schaffen und somit studieren dürfen?
Arendasy: Da muss man präzise sein. Der Test dient zur Vorhersage der Studierfähigkeit – das heißt, es sollen dadurch jene Bewerberinnen und Bewerber ausgewählt werden, die am besten geeignet erscheinen, das Studium erfolgreich und zügig zu absolvieren. Das gelingt dem Test sehr gut, die Drop-out-Quote – also der Anteil der Studienabbrecher – ist seit Einführung der Aufnahmetests massiv von fünfzig auf mittlerweile unter zehn Prozent gesunken. Wobei zu dieser Entwicklung neben dem Test sicher auch die Verbesserung der Studienbedingungen beigetragen hat, die durch die Beschränkung der Studierendenzahlen ermöglicht wurde. Eine gute Studierfähigkeit ist die Voraussetzung, dass jemand dieses Studium bewältigt und danach den ärztlichen Beruf ausüben kann.
STANDARD: Aber aus einer Spitzenleistung beim Med-AT lässt sich nicht schließen, dass eine Kandidatin künftig eine empathische Top-Ärztin wird, die gut mit Patienten kann?
Arendasy: Das stimmt. Es wäre zu viel erwartet, sich eine derartige Vorhersage von einem Aufnahmetest zu erhoffen, das geht nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft schlicht nicht. Die meisten, die am Med-AT teilnehmen, sind um die 20 Jahre alt. Sie haben ihre weitere menschliche Entwicklung noch vor sich. In diesem Alter liegen noch große Lebensereignisse vor ihnen, mit denen sie umgehen müssen und aus denen sie lernen werden. Es ist nicht vorherbestimmt, wie ihnen das gelingen wird und wie sich das in späterer Folge auf ihre Empathie im ärztlichen Setting auswirken wird. Vom Aufnahmetest bis zum Abschluss der Ärzteausbildung vergehen ja über zehn Jahre.
Herr Arendasy in Porträtaufnahme
Martin Arendasy hat ein patentiertes System entwickelt, mit dem bestimmte Testaufgaben des Med-AT automatisch erzeugt werden können.
privat
STANDARD: Ein wichtiger Teil des Tests, der 40 Prozent der Gesamtpunkte ausmacht, prüft das Sachwissen aus Fächern wie Biologie, Chemie, Physik und Mathe. Lernt man nicht eh im Studium, was man darüber aus der Schule noch nicht weiß?
Arendasy: Die ersten zwei Jahre des Medizinstudiums werden hauptsächlich durch vorklinische Inhalte abgedeckt, die auf den genannten Schulfächern basieren. Als es noch keinen Aufnahmetest gab, haben viele Studierende gerade in dieser Phase das Studium abgebrochen. Um das zu verhindern, ist es wichtig, beim Test das Vorwissen in den medizinrelevanten Grundlagenfächern zu erfassen – zudem erkennt man daran, ob jemand motiviert genug ist, sich Wissen in diesen Bereichen anzueignen. Empirische Analysen zeigen, dass der Wissensblock des Tests einen großen Beitrag zur Vorhersagekraft des Studienerfolgs leistet – circa im gleichen Ausmaß wie der kognitive Teil …
STANDARD: … der ebenfalls 40 Prozent der Gesamtpunkte ausmacht. Man muss dabei etwa logische Schlüsse ziehen, Zahlenfolgen ergänzen und räumliche Figuren gedanklich zusammenfügen.
Arendasy: Ja, im Prinzip gleicht das einem Intelligenztest. Kognitive Fähigkeiten werden mit zunehmendem Fortschritt im Studium immer wichtiger. Im klinischen Handeln müssen Medizinerinnen und Mediziner viele logische Schlussfolgerungen in kurzer Zeit durchführen, daher sind diese Intelligenzkomponenten erwiesenermaßen relevant.
STANDARD: Der Teil, in dem sozial-emotionale Kompetenzen abgefragt werden, bringt im Test nur zehn Prozent der Punkte. Politisch wird oft kritisiert, dass diese Gewichtung zu niedrig sei.
Arendasy: Aus wissenschaftlicher Sicht muss ich dazu sagen: Die Erhebung der sozial-emotionalen Kompetenz hilft der Aussagekraft des Tests über die Studierfähigkeit kaum. Unsere Modelle legen nahe, dass eine stärkere Gewichtung dieses Teils die prognostische Relevanz des Tests möglicherweise sogar etwas senken würde, was zum Beispiel mit einer höheren Drop-out-Quote einherginge.
STANDARD: Im Umkehrschluss: Wissenschaftlich gesehen könnte man diesen Testteil ganz weglassen?
Arendasy: Das möchten manche wohl nur ungern hören, aber mit Blick auf die reine Studierfähigkeit ist das so. Es mag natürlich sein, dass ein gutes Abschneiden bei den sozial-emotionalen Fragen mit vorteilhaften Eigenschaften für die klinische Praxis im Studium zusammenhängt. Klare empirische Evidenz mit Bezug auf die Leistungen im Studium gibt es dafür aber nicht.
STANDARD: Belege gibt es laut dem Institut für Höhere Studien allerdings dafür, dass das Medizin-Aufnahmeverfahren eine soziale Schieflage birgt. Seit dessen Einführung ist der Anteil von Studierenden aus nichtakademischen Elternhäusern gesunken.
Arendasy: Das Problem der sozialen Selektivität ist bereits viel früher in den Bildungskarrieren verwurzelt. Schon im Kindesalter ist der Zugang zu Informationen ungleich, unterschiedliche Möglichkeiten zur Förderung und das Schulsystem spielen hier eine große Rolle. Der Med-AT kann all das natürlich nicht ausgleichen, doch er ist zu allen sozialen Gruppen fair.
STANDARD: Was meinen Sie in dem Kontext mit "fair"?
Arendasy: Die Wahrscheinlichkeit, einen bestimmten Punktwert zu erreichen, hängt ausschließlich von den Fähigkeiten ab, deren Ausprägung durch den Test gemessen werden soll. Gleiche Fähigkeiten führen also statistisch gesehen zu den gleichen Testergebnissen – unabhängig von Geschlecht, sozialer Schicht oder anderen Gruppenmerkmalen. Es ist nicht leicht, einen fairen Test zu erstellen, aber wir kontrollieren das jährlich penibel, weil das für die gesellschaftliche Akzeptanz des Med-AT unerlässlich ist.
STANDARD: Wer schreibt eigentlich die Aufgaben für den Med-AT?
Arendasy: Die Fragen im naturwissenschaftlichen Wissensteil verfassen die jeweiligen Fachleute an der Med-Uni Graz. Die kognitiven Aufgaben werden vollautomatisch produziert.
STANDARD: Wie das?
Arendasy: Ich habe vor vielen Jahren automatische Itemgeneratoren entwickelt, die als Testkonstruktionsprinzip sogar patentiert wurden. Das war damals viel Arbeit, dafür können wir mit ihnen jetzt hochqualitative Testaufgaben quasi auf Knopfdruck erzeugen. Wenn man so will, sind diese Programme eine frühere Form von Künstlicher Intelligenz. In letzter Zeit haben wir auch mit moderner KI in Form von Large Language Models experimentiert – aber für das Erstellen guter Testaufgaben sind sie qualitativ noch viel zu unzuverlässig.
STANDARD: Was sollte man tun, um den Med-AT zu bestehen?
Arendasy: Eine sorgfältige Vorbereitung ist äußerst ratsam. Besonders auf den naturwissenschaftlichen Teil kann man sich gut einstellen und damit eine Menge Stress aus der Situation rausnehmen. Die Med-Unis stellen hochwertiges Vorbereitungsmaterial kostenlos zur Verfügung.
STANDARD: Vielen reicht das offenbar nicht, die private Kursindustrie rund um den Med-AT floriert. Sie haben untersucht, ob das etwas bringt …
Arendasy: Das Ergebnis war interessant: Es ist für die Performance im Wesentlichen egal, ob Bewerber nur mit den kostenlosen oder nur mit den kostenpflichtigen Angeboten gelernt haben oder ob sie auf eine Mischung gesetzt haben. Die Hauptsache ist, dass sie irgendeine Option genutzt haben, um sich intensiv mit der Materie zu beschäftigen. Manche fühlen sich halt subjektiv besser vorbereitet, wenn sie einen teuren Kurs bezahlt haben.
STANDARD: Die Testprozedur dauert – Pausen eingerechnet – insgesamt acht Stunden, man sitzt in riesigen Messehallen unter tausenden Konkurrenten. Ist das der Weisheit letzter Schluss?
Arendasy: Das Setting ist natürlich anstrengend, ich bewundere jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer. Aber wenn wir einen aussagekräftigen Test wollen, der mit dem riesigen Andrang fair umgeht, braucht es eben vielfältige Teilaufgaben und die entsprechende Zeit. Da im Laufe des Medizinstudiums auch viel Sitzfleisch vonnöten ist, kann man das durchaus als eine Art Probe für später sehen.
STANDARD: Die Regierung denkt darüber nach, künftig Bewerber zu bevorzugen, die ehrenamtlich engagiert sind. Was halten Sie davon?
Arendasy: Ich möchte mich der Diskussion nicht verschließen, bin aber sehr skeptisch. Wie soll das in der Praxis funktionieren? Mit einer Quote für Ehrenamtliche? Das würde laut neuerer Forschung wohl schwächere Studienleistungen nach sich ziehen. Oder durch willkürliche Zusatzpunkte, die mit dem messtheoretisch ausgefeilten Punktesystem kaum kompatibel wären? Letztlich wäre diese Maßnahme erst recht sozial selektiv. Überspitzt gesagt: Der Arztsohn, der beim Vater in der Ordination ein Praktikum machen kann, hätte es leichter als jemand, der keine Zeit für ein ehrenamtliches Praktikum hat, weil die Familie sonst schon kaum über die Runden kommt. (Theo Anders, 4.7.2024)
Martin Arendasy (63) ist Professor für Psychologie an der Universität Graz, sein Spezialgebiet sind psychologische Messverfahren. Seit Anbeginn 2013 ist er maßgeblich an der Konzeption, Erstellung und wissenschaftlichen Evaluierung des Medizin-Aufnahmetests (Med-AT) für die öffentlichen Med-Unis in Österreich beteiligt. Seine Forschungsarbeiten zum Med-AT, die im Interview zitiert werden, sind hier gelistet.
Fast 12.400 Personen haben am Freitag am Aufnahmetest für das Medizinstudium teilgenommen. Sie bewarben sich dabei um einen von 1.900 Studienplätzen an den Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz bzw. an der Medizin-Fakultät der Uni Linz. Abgeraten wurde von teuren Vorbereitungskursen. Diese würden die Chancen auf einen Studienplatz nicht verbessern, betonte etwa die Vizerektorin für Lehre der Medizin-Uni Wien, Anita Rieder.
Ursprünglich hatten sich 15.668 Personen zum österreichweit einheitlichen rund achtstündigen schriftlichen Prüfung angemeldet, wie in früheren Jahren haben damit rund 80 Prozent tatsächlich am Test teilgenommen. Beim sogenannten MedAT werden vor allem Wissen aus medizinrelevanten Fächern (v.a. Biologie, Chemie, Physik, Mathematik) und kognitive Fähigkeiten (u.a. Merkfähigkeit, Implikationen erkennen) abgefragt. Zehn Prozent des Ergebnisses hängen vom Testteil Textverständnis ab, ebenso viel vom Teil Emotionen erkennen und soziales Entscheiden.
Mindestens 95 Prozent der Studienplätze in der Humanmedizin sind EU-Bürgerinnen und -Bürgern und 75 Prozent der Plätze Studienwerberinnen und -werbern mit einem österreichischen Maturazeugnis vorbehalten. Für die Zahnmedizin gibt es keine solche Quote.
Keine besseren Chancen nach Vorbereitungskurs
Vom Besuch teils teurer Vorbereitungskurse für den Test wurde am Freitag abgeraten. “Die Daten zeigen, dass Vorbereitung alles ist, aber ein Vorbereitungskurs ist es nicht”, betonte Vizerektorin Rieder bei einem Pressetermin kurz vor Beginn des Tests in der Messe Wien. Die Uni selbst biete viele Vorbereitungsunterlagen an, es gebe Angebote der Bundesländer und auch die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) sei hier sehr aktiv. In Erhebungen hätten rund 30 Prozent angegeben, einen Vorbereitungskurs besucht zu haben. Deren Erfolgschancen seien deshalb aber nicht höher gewesen.
Das zeigen auch Untersuchungen des Psychologieprofessors Martin Arendasy von der Uni Graz, der den MedAT federführend entwickelt hat und ihn weiterhin begleitet. “Es ist für die Performance im Wesentlichen egal, ob Bewerber nur mit den kostenlosen oder nur mit den kostenpflichtigen Angeboten gelernt haben oder ob sie auf eine Mischung gesetzt haben”, betonte er im “Standard” (Freitagausgabe).
Anders sieht man das in der Bundes-ÖH: Wer sich teure Vorbereitungskurse, private Nachhilfe oder monatelange Lernzeiten leisten könne, habe einen klaren Vorteil, kritisierte die Vorsitzende Selina Wienerroither (Verband Sozialistischer Student_innen) in einer Aussendung. Es brauche deshalb “eine Erweiterung der bestehenden Kapazitäten, um einen sozial gerechten Zugang sicherzustellen”.
Mehr Anmeldungen in Wien und Linz
Die bei weitem meisten Interessenten für ein Medizin-Studium an einer öffentlichen Uni haben sich auch heuer in Wien angemeldet, nämlich 7.729. Das sind 330 mehr als im vorigen Jahr. Damit kommen diesmal rund zehn Bewerbungen auf einen der 772 Studienplätze. Für gut die Hälfte der Bewerber sei Medizin das absolute Wunschstudium, so Rieder im Gespräch mit der APA. “Aber es ist nicht so, dass alle 16.000 unbedingt Ärztinnen und Ärzte werden wollen”, sagte sie mit Blick auf die bundesweiten Zahlen.
Ebenfalls mehr Interessenten als im Vorjahr wurden auch an der Medizin-Fakultät der Uni Linz registriert, mit 2.084 Personen kommen diesmal sieben Bewerber auf einen der 320 Studienplätze. In Innsbruck haben sich 3.238 für den Test angemeldet, dort sind 420 Plätze zu vergeben. In Graz kommen 2.617 Anmeldungen auf 388 Plätze.
Der Aufwand für das Aufnahmeverfahren ist groß, allein in Wien sind dafür am Testtag 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 400 Studierende im Einsatz. Gut die Hälfte der Interessenten kommt dabei laut Rieder aus Wien, ein Viertel aus Niederösterreich. Ein weiterer Trend: Der Anteil der Bewerbungen aus dem EU-Raum – vor allem Deutschland – geht zurück, von früher 20 auf nunmehr 15 Prozent.
In Innsbruck erstmals wieder mehrheitlich Österreicher
Ähnlich ist die Entwicklung auch an der Medizin-Uni Innsbruck: “Heuer haben sich erstmalig mehr Bewerber aus Österreich als aus EU-Ländern angemeldet”, strich der Vizerektor für Lehre und Studierendenangelegenheiten, Wolfgang Prodinger, bei einem Pressegespräch vor Beginn des Aufnahmeverfahrens heraus. Insgesamt haben sich in Innsbruck 3.238 Personen angemeldet, 321 davon für die Zahnmedizin. Von den 2.917 Humanmedizin-Fixanmeldungen zum Aufnahmeverfahren waren 1.513 Personen aus dem “Österreicher-Kontingent”. 1.361 Bewerbungen kamen aus EU-Ländern, allem voran aus Deutschland mit 1.230 Personen. Ob die österreichischen Bewerber dann vor Ort aber wirklich überwiegen werden, war aber unklar: “Es gibt im Schnitt Jahr für Jahr eine No-Show-Quote von rund 25 Prozent”, so Prodinger.
Zum zweiten Mal sind heuer bis zu 85 Studienplätze österreichweit für Aufgaben im öffentlichen Interesse “gewidmet”, an der Medizin-Uni Wien sind es 34. Rieder berichtete von deutlich gestiegenem Interesse, nach 280 Bewerbungen im Vorjahr waren es diesmal schon 400. Wer sich um einen “gewidmeten” Studienplatz bewirbt, muss beim Test eine geringere Punktezahl erreichen, aber im Gegenzug nach dem Abschluss eine gewisse Zeit bei einer öffentlichen Institution (Österreichische Gesundheitskasse, Verteidigungsministerium etc.) etwa als Kassen-, Spitals-, Militär- oder Amtsarzt arbeiten.
Im Vorjahr wurden dabei nicht alle gewidmeten Plätze ausgenutzt – teils erreichten die Kandidaten dafür nicht die nötige Punktezahl, teils waren sie “zu gut” und qualifizierten sich für einen regulären Studienplatz. In diesen Fällen wurden die Plätze dann mit den nächstbesten Testteilnehmern aufgefüllt.
SüdtirolNews, Freitag, 04. Juli 2025, von: apa
Das neue Talentcenter der Handelskammer Bozen (Südtirol) wurde am 17. November offiziell eröffnet. Mit dabei: WKO-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg und jede Menge weiß-grünes Know-how. Denn das Talentcenter in Bozen wurde im Rahmen einer umfassenden Kooperation nach steirischem Vorbild errichtet.
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2016 hat das Talentcenter der WKO Steiermark neue Maßstäbe gesetzt. Mehr als 36.000 Jugendliche haben hier schon einen individuellen Talentreport erhalten, dieser bietet Orientierung und Hilfe bei der schwierigen Wahl der Ausbildung und des Berufs. Entwickelt wurde das Programm in Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität auf höchstem wissenschaftlichem Niveau. Und dieses überzeugt auch international: 2019 wurde das Talentcenter beim „International Chamber of Commerce“-Kongress in Brasilien als „Best education and training project“ ausgezeichnet.
Nun erfolgt der nächste Expansionsschritt. Im Rahmen einer Kooperation mit der Handelskammer Bozen wurde das bestehende Talentcenter in Graz weiterentwickelt und ein Talentcenter, nach steirischem Vorbild, in Bozen errichtet. Auch die Uni Graz und ihr Bozener Pendant, die Freie Universität Bozen, waren und sind Partner der beiden Talentcenter, womit die wissenschaftliche Objektivität gewährleistet wird und auf neuesten Stand der Wissenschaft gebracht wurde. Diese Kooperation hatte am 17. November bei der Eröffnung des neuen Talentcenters in Bozen – im Beisein des Präsidenten der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, sowie der südtiroler Landesräte Daniel Alfreider, Philipp Achammer und Giuliano Vettorato sowie von WKO Steiermark Karl-Heinz Dernoscheg und WIFI Institutsleiter Martin Neubauer – seinen nächsten Höhepunkt. „Diese Kooperation ist nicht nur ein großer Sprung für die Jugendlichen in Südtirol. Besonders die steirischen Jugendlichen profitieren vom weiterentwickelten Testverfahren und können so noch zielgerichteter in ihre berufliche Zukunft starten“, erklärt Dernoscheg. Auch in Südtirol ist man stolz auf diese Einrichtung, betont Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen: „Die Umsetzung des Talentcenters Bozen basiert auf dem bewährten Modell des Talentcenters in Graz. Die Realisierung dieser neuen Einrichtung wurde erst durch den intensiven Wissensaustausch und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern möglich.“
70 Prozent der steirischen Jugendlichen erhalten einen Talentreport
Dass der Besuch des Talentcenters, welcher übriges auch von der steirischen Bildungsdirektion empfohlen wird, auch bei den steirischen Schulen für wichtig erachtet wird, beweist der weiterhin ungebrochene „Run“ auf den Talentcheck: „Täglich testen wir knapp zwei Schulklassen, das bedeutet wir haben im aktuellen Schuljahr 2023/24 bereits mehr als 7300 Anmeldungen. Auch für 2025 gibt es bereits mehr als tausend fixe Buchungen. Knapp 70 Prozent der steirischen Schülerinnen und Schüler kommen bereits ins Talentcenter in Graz“, freuen sich Neubauer und das Team des Talentcenters in Graz. Der Talentcheck kann unter talentcenter.at gebucht werden.
Leitung des Arbeitsbereichs

Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.phil. Martin Arendasy
Universitätsplatz 2, 8010 Graz
Raum 0002-EG-0084
Sprechstunde nach Vereinbarung
(Nur nach Anmeldung über das Sekretariat von Christine Seuter-Bachler)
Sekretariat

Mag.phil. Christine Seuter-Bachler
+43 316 380 - 3884
Universitätsplatz 2, 8010 Graz
Raum 0002-EG-0072
Mittwoch: 13.00 - 15.00 Uhr
Donnerstag & Freitag: 08.00 - 15.00 Uhr
Weiterführende (externe) Links/Projekte/Publikationen/Kooperationen...
Die Online-Testplattform des Arbeitsbereichs Psychologische Diagnostik und Methodik
Publikationen, Psychologische Testverfahren, Itemgeneratoren und Patente des Arbeitsbereichs Psychologische Diagnostik und Methodik
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